Samstag, 24. November 2012

Dort wo das glückliche Federvieh wohnt: Azienda Agricola Guerra, Cadenazzo

Azienda Agricola Claudio Guerra, Cadenazzo, Tel. 091 858 15 66
(an der Via Cantonale Richtung Bellinzona gegenüber der T.amoil-Tankstelle links abbiegen und dann ab über die Feldwege, ihr werdet es schon finden)



Bei Signor Guerra kauft man samstags auf dem Markt in Bellinzona oder aber man fährt freitags vormittags (ab 10:30 Uhr) bei ihm in Cadenazzo vorbei, am besten vorher anrufen. Vor allem, wenn man etwas Besonderes haben möchte. Für mich ist alles dort ganz besonders, denn hier stammt alles von glücklichen Hühnern, Gänsen, Enten.... tagesfrische Eier, frisch geschlachtete Kaninchen (muss nicht unbedingt sein), Fasan und... und... und.... und vor allem richtiger Auslauf für das Federvieh.


Anmerkung: Bis jetzt habe ich es noch nicht geschafft, gute Bilder dieser schönen Azienda zu produzieren (diese sind aus meinem Archiv), aber ich muss ja da sowieso wieder hin und dann starte ich einen neuen Versuch.

Freitag, 23. November 2012

Ristorante La Chiesa, Locarno Monti

Ristorante La Chiesa, via del Tiglio 1,  Locarno-Monti, Tel. 091 752 03 03
Ruhetage: Montag und Dienstag

Nicht zum ersten Mal sind wir von Orselina Richtung Monte Bré hinauf gefahren in dieses wunderschöne Restaurant von Claudio Borsoni, der bereits im vierten Jahr hier oben kocht. Doch immer wieder ist es schön und immer wieder fühlen wir uns sehr wohl in diesem Ambiente.


Der Herr im Hintergrund ist übrigens der Padrone, Signor Borsoni, der uns wieder herzlich wie alte Bekannte begrüßt und uns in das bereits weihnachtlich dekorierte Restaurant führt.





Tagsüber fühlt man sich wohl hinter diesen großen Glasscheiben, meint sich fast im Grünen sitzen zu sehen und hat einen grandiosen Ausblick auf Locarno.





Es geht los mit einer Selleriemousse, gehackten Nüssen und gebratenem Speck



Dann für mich Sign. Borsonis Spezial-Empfehlung: Carpaccio von Pulpo, Passionsfrucht, Avocado-Tartar, Jakobsmuschel


und für Gerhard das, was er immer hier isst: Tartar vom Rind, Herbsttrüffel und eine warme Kartoffelcremesuppe




Wir genießen beide die perfekt gebratene Seezunge mit diversen Gemüsen


interessante Art des Anrichtens: grüne Bohnen - Broccoli



Getrunken habe ich eine kleine Flasche Granito 2010 von Agriloro


Gerhard probierte einen glasweise angebotenen Weißen aus dem Trentino - und danach bewunderten wir beide den grandiosen Ausblick, bevor wir uns wieder auf dem Heimweg machten.



Wer mag, kann hier unsere letzten Besuche anschauen:

http://tisalutoticino.blogspot.ch/2010/09/ristorante-la-chiesa-via-del-tiglio-1.html

und

http://tisalutoticino.blogspot.ch/2011/01/ristorante-la-chiesa-locarno-monti.html

Nachtrag: Claudio hat das La Chiesa verlassen, seit Juli 2015 kocht hier Peter von Bosch - ich werde berichten.....

Donnerstag, 22. November 2012

Zum Reinbeißen guuut


Osteria Miralago, Via Bellavista 1, Vairano/San Nazzaro, 
Tel. 091 794 16 04
geschlossen: Sonntagabend und Montag und vom 26. Januar bis 10. März 2014 einschliesslich


Schaut das nicht zum Reinbeißen aus?




Diese Osteria ist für uns DIE Neuentdeckung 2012. Bei uns in der Nähe gelegen, gute Küche, gute Weine, schöne Atmosphäre und charmante Bedienung. Also, ein Wohlfühlort und wie geschaffen für uns gestern Abend - das ist Ankommen im Tessin. 




Den regelmässigen Lesern hier ist es ja nun hinlänglich bekannt, dass wir eine Vorliebe für (gut zubereitete) Cordon Bleu haben. Immer wieder unterziehen wir uns aufopferungsvoll im Dienste des Blogs umfangreichen Testreihen, so wie auch diesmal hier (siehe das obere Foto).

Als Vorspeise genieße ich einen gemischten Salat  - und picke etwas bei Gerhard, der die herbstliche Vorspeise probiert:

Carpaccio di carne secca di cervo con funghi porcini
Trockenfleisch vom Hirsch mit laufwarmen eingelegten Steinpilzen:



und dann für uns beide Cordon Bleu, für Gerhard mit Pommes frites serviert und für mich, da ich Frittiertes nicht so gerne mag, mit Spaghetti. Was soll's - Cordon Bleu ist so ein anpassungsfähiges Gericht - Robert hat es kürzlich mit Steinpilzen zubereitet - was ich mir auch köstlich vorstelle. Ich zeige Euch mal meinen Teller, nicht stilecht, aber soooo gut.




Getrunken haben wir Confessore Merlot Bianco 2011 von Chiericati, ein wunderbar frischer, leichter und fruchtiger Wein, der sehr gut dazu  gepasst hat.

Wer meine vorangegangene Cordon Bleu Testreihe anschauen möchte, muss unbedingt mal hier nachschauen:

http://tisalutoticino.blogspot.ch/2012/05/osteria-miralago-vairano-ein-grandioser.html

und dann nochmal hier:

http://tisalutoticino.blogspot.ch/2012/06/ankommen-im-tessin-cordon-bleu-und-ein.html

Mille grazie, Alessandra e Giulia, wir kommen wieder!



Sonntag, 4. November 2012

Lago Faszination - Arrivederci e a presto



Mit diesem Foto vom frühmorgendlichen Lago verabschiede ich mich für diesmal - heute geht es wieder nach Hause.

Und dort geht es weiter mit

http://bonjouralsace.blogspot.fr

Freitag, 2. November 2012

Eine Welle von Sympathiepunkten und die Osteria Oxalis, Ponte Capriasca

Osteria Oxalis, Via Arch. Antonio da Ponte 9, 6946 Ponte Capriasca
Tel. 091 945 12 42, www.ristoranteoxalis.ch
geöffnet von Dienstagabend bis Sonntagmittag, Betriebsferien: ein paar Tage während des Carnevale und im August



Heute waren wir mal wieder auf Entdeckungsreise (alles natürlich im Dienste des Blogs). Diesmal wollten wir das Luganese ein wenig erkunden.  In Ponte Capriasca sehenswert ist die Kirche Sant' Ambrogio im alten Dorfkern mit einer - wie man sagt - der besten Kopien des Letzten Abendmahls von Leonardo da Vinci, das von einem seiner Schüler geschaffen worden sein soll.




Doch wir waren ja mal wieder in kulinarischer Mission unterwegs. Wir hatten in der Osteria Oxalis nicht reserviert, da wir eher zufällig vorbei kamen und waren auch viel zu früh dran. Trotzdem wurden wir sehr freundlich von der Inhaberin Sabine Miggitsch begrüßt. Bei einem Aperitivo haben wir schon mal in Ruhe die Speisekarte studiert. Diese ist angenehm klein gehalten und wird jetzt zur Wildsaison durch ein paar Wildspezialitäten ergänzt. 

Als Vorspeise werden angeboten Antipasto del cacciatore (Wild-Vorspeisenteller), Terrina di fegato (hausgemachte Leberterrine) und

Tartare di tonno all'erba cipollina (Thunfischtartar mit Schnittlauch):



oder Wildlachs mit Meerrettichcreme:



Alle Pastagerichte sind hausgemacht; die Philosopie des Hauses lässt in der Küche keinerlei Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe zu. Fleisch, Gemüse und Salate stammen weitgehend aus Bioproduktion - da ist für mich schon mal ein wichtiges Kriterium erfüllt.

Als Hauptgericht gibt es für Gerhard Tagliatelle (hausgemacht) con ragù di cinghiale (mit Wildschweinragout)



und für mich Riso und Persico (Reis und Eglifilets):



(Memo für mich: beim nächsten Mal bei der Bestellung gleich dazu sagen, dass ich den Fisch innen eher glasig mag)

So wie mich die Speisekarte gleich auf Anhieb angesprochen hat, so enttäuscht war ich nach einem Blick in die Weinkarte. Ganz offen habe ich bei der Bestellung angesprochen, dass ich ein wenig Probleme bei der Weinauswahl habe. Fröhlich antwortete mir die Inhaberin, dass sie Weine ständig neu und nach Lust und Laune kaufe und sich das Weinangebot häufig ändere. Die mündlich vorgetragene Weinauswahl überzeugte mich dann schnell von Kompetenz und Angebot. Wir folgten der Empfehlung für den Oro Bianco (Merlot, Chasselas, Chardonnay) von Agriloro, Tenimento dell'Ör, aus Arzo, ein Weingut, dass ich schon seit längerem mit Interesse verfolge. Er schmeckte auch Gerhard trotz eines geringen Chardonnay-Anteils sehr gut.

Trotz der sehr verführerischen Dessertkarte gab es mal wieder unseren Standard-Abschluß Espresso und Espresso-Grappa für mich. Wir kommen ein wenig mit der Inhaberin ins Gespräch. Sabine heißt sie! Ach, deshalb waren wir uns auf Anhieb so sympathisch! Weine liebt sie auch! Ein weiterer Sympathiepunkt! Ach, sie ist einfach sympathisch und charmant und kompetent sowieso - Fazit: Ich muss da wieder hin!



Donnerstag, 1. November 2012

Die Auswirkungen von Zincarlin auf den Tessiner Hausfrieden oder gratinierte Catalogna

Keine Angst, ich will Euch nicht mit einer Promotionsarbeit langweilen - es handelt sich ganz einfach um ein köstliches Gratin, das ich ausprobiert habe, ohne mir über die Folgen bewusst zu sein.



Doch von Anfang an: Bei meinem Lieblings-Tessiner-Gemüsebauern (klick hier) habe ich Catalogna entdeckt. Ein wunderbares Gemüse, sofern man bitter mag. Catalogna kommt aus der gleichen Familie wie Löwenzahn und ist richtig bitter - ich mag das. SIE und ER mögen das auch. Die Tessiner Kräuterköchin Meret Bissegger war für mich Anregung, es nach diesem Rezept zuzubereiten (klick hier). Das hat mir zwar sehr gut geschmeckt, aber ich wollte gerne etwas Neues ausprobieren und dann kam mir dieser Zincarlin in den Sinn. Ein ganz besonders köstlicher Käse aus dem Valle di Muggio, sowohl bei Robert (klick hier) als auch hier in diesem Blog nachzulesen (klick hier). Dann könnte ich doch einfach mein bewährtes Catalogna-Rezept mit Zincarlin im Ofen gratinieren... gesagt, getan...



Kaum war das Gratin im Ofen, begann Gerhard schon irritiert die Nase zu rümpfen, ich nahm sowohl das Naserümpfen als auch den Geruch zur Kenntnis ... Also, ich sage Euch, ein voll, nein überreifer Münster ist nichts gegen diesen Geruch. Sämtliche Fenster auf, Dunstabzug auf höchste Stufe, Durchzug, da hilft nichts, ich muss es aufessen, und zwar ganz alleine - köstlich hat es geschmeckt! Ich muss allerdings während des Essens (und danach auch noch mindestens dreimal) meinem Liebsten schwören, das nie, nieeee wieder zu tun. Ich schwöre! (Aber wenn es doch sooo gut schmeckt....*Fingerüberkreuze*) Probiert es aus!



Ich nehme  habe genommen (für zwei Personen eine Person):

1 Staude Catalogna
eine halbe Zwiebel, geschält, in Spalten geschnitten
2 geschälte, gehackte Knoblauchzehen
1 Chilischote, fein gewürfelt
4 Anchovis gehackt
1 EL Olivenöl

zum Gratinieren:
ein paar Scheiben Zincarlin




und los geht's:

Zwiebelspalten in etwas Olivenöl andünsten, Knoblauch, Chili und Anchovis dazu. Catalogna inzwischen in Streifen schneiden, bei den Stielen beginnend, die zuerst zu den Zwiebeln in den Topf geben, dann weiter schneiden  bis zu dem grünen Teil. Alles kann verwendet werden. Wer mehr Zeit hat, darf das Gemüse gerne auch vorab blanchieren. Dabei die unterschiedlichen Garzeiten von Stielen und Blättern beachten.

Wenn dann alles zusammen im Topf ist, sparsam salzen und pfeffern, gut umrühren, abschmecken und in eine Gratinform. Den Zincarlin in Scheiben darüber anordnen und im Ofen   bei hoher Hitze (bei mir 220 Grad) überbacken bis der Käse geschmolzen ist und eine leichte Kruste gebildet hat. 

Dann alleine verspeisen.